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24.11.2014: Reinigung einer IBM PC/XT-Tastatur

Reinigung einer IBM PC/XT-TastaturReinigung einer IBM PC/XT-TastaturReinigung einer IBM PC/XT-TastaturReinigung einer IBM PC/XT-TastaturReinigung einer IBM PC/XT-Tastatur

Da ich keine schmutzigen Tastaturen mag, reinige ich jede, die in meine Sammlung kommt, erst einmal gründlich. So musste sich auch die Tastatur meines kürzlich erworbenen IBM PCs dieser Prozedur stellen. Die Tastatur hat einige Besonderheiten, daher möchte ich ein paar Tipps und Hinweise dazu geben.

Die Tastatur ist einfach zu öffnen. Die zwei Schrauben auf der Unterseite lösen und das war es schon. Weitere Schrauben gibt es nicht, der innere Teil liegt lose im Gehäuse. Beim späteren Zusammenbau auf den Masseanschluss des Kabels achten, da muss nachher die Schraube wieder durch. Die drehbaren Füße zur Höhenverstellung sollte man nicht anrühren, die Feder steht unter enormer Spannung. Zum Reinigen des Gehäuses muss man die Füße aber auch gar nicht entfernen. Keine Sorge, die fallen auch nicht ab, selbst wenn man mit einer Bürste ordentlich schrubbt.

Beim Reinigen der Tasten wird es dann komplizierter, wenn man es richtig machen will. Die Tasten-Kappen lassen sich zwar mit sehr wenig Kraft abziehen und auch Bügel, die bei breiteren Tasten ein Verkanten verhindern, sucht man vergebens. Eine Ausnahme gibt es allerdings und die hat es in sich: die Leertaste. Diese hat als einzige einen solchen Bügel und kann von oben nicht entfernt werden! Wer es dennoch mit viel Kraft versucht, hat entweder Glück, oder ruiniert die Taste. Der Bügel kann nur von der Unterseite gelöst bzw. wieder befestigt werden. Als Warnung schonmal vorweg: Man sollte sich sehr gut überlegen, ob man nur zum Reinigen der Leertaste die Tastatur weiter zerlegen will. Der Zusammenbau danach erfordert sehr viel Geschick und Geduld.

Wer es aber dennoch wagen will, so wie ich: Zuerst alle Tasten-Kappen entfernen und die Leertaste so weit wie möglich nach oben ziehen. Dann muss die Schraube gelöst werden, die sich oberhalb der Taste "9" befindet. Hierzu das labbrige Stück Schaumstoff zurückklappen, das die Platine schützt. Die Schraube befindet sich darunter. Die untere Stahlplatte lässt sich nun seitlich aus den Halterungen schieben (Richtung ergibt sich, einfach eine Halterung anschauen). Man muss einiges an Kraft aufwenden, damit sich etwas bewegt. Gleichzeitig sollte man vorsichtig sein, denn hält man die Tastatur dabei nicht mit den Tasten nach unten, oder gibt es einen zu starken Ruck, fallen einem 83 Federkontakte entgegen (nicht schlimm, aber nervig und zusätzliche Arbeit). Hat man die Stahlplatte entfernt, lässt sich der Bügel der Leertaste lösen und man kann diese abziehen. Von unten natürlich, denn rumdrehen sollte man die Tastatur in dem Zustand nicht. ;)

Richtig kompliziert wird der Zusammenbau. Die eben entfernte Stahlplatte stand nämlich unter Spannung und passt nun nicht mehr, da die Wölbung ohne Spannung weniger ausgeprägt ist. Außerdem liegen die 83 Federkontakte alle lose in ihrer Position und springen sehr schnell raus. Wie bekommt man es trotzdem halbwegs ohne Mühe hin? Zuerst sollte man die Tastatur "aufbocken", also links und rechts am Rand etwas unterlegen, damit die Federkontakte frei durchhängen und nicht reingedrückt werden. Der Bügel der Leertaste wird wieder eingehängt. Wichtig ist, dass die Leertaste dabei nicht in der Mitte einrastet. Wie zuvor muss die Leertaste so weit wie möglich rausgezogen sein, sonst lässt sich der Federkontakt nicht in Position bringen.

Sollte zuvor die Platine von der Stahlplatte abgegangen sein, muss diese vor dem Zusammenbau wieder befestigt werden. Auf der Stahlplatte befinden sich zwei Bolzen. Die Platine wird einfach unter die Bolzen geschoben. Es ist normal, dass man die Platine dazu etwas durchbiegen muss, da auch diese unter Spannung stand.

Für den letzten Schritt ist etwas rohe Gewalt nötig. Die fünf unteren Halterungen, also die flachen, in die die Stahlplatte geschoben war, mit einer Zange großzügig nach außen wegbiegen. Ist man sich sicher, dass alle Federkontakte richtig sitzen, setzt man die Stahlplatte vorsichtig in die oberen Halterungen ein und schiebt sie seitlich hinein. Erst dann drückt man die Stahlplatte ganz nach unten, bis sie anliegt. So festgehalten biegt man mit der Zange die unteren Halterungen wieder zurück, dabei am besten mit der mittleren anfangen, dann die äußeren.

Ist alles fest, dreht man die Tastatur rum und wackelt nacheinander an allen Federn. Sollte es bei einer nicht klappern, dann ist der Federkontakt rausgesprungen und hat sich verklemmt. In dem Fall darf man von vorne beginnen... Beim Aufstecken der Tasten-Kappen sollte man übrigens auch prüfen, ob die Taste beim Drücken klickt. Nicht immer rutscht die Feder in die richtige Position. Die Kappe dann einfach entfernen und in einem etwas anderen Winkel noch einmal draufdrücken. Hier muss man eventuell mehrmals probieren, bis es sitzt und der Klick da ist. Passt alles, kommt die Schraube über der Taste "9" wieder dran und es ist geschafft!

Schlagworte: 5150, IBM, PC, Tutorials